Wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis…

„Der frühere Chefstratege von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon, will mit einer neuen Stiftung die EU-Wahlen 2019 beeinflussen. Bannon will damit europäische Rechtspopulisten unterstützen, berichtete das US-Nachrichtenportal „The Daily Beast““ lese ich im Netz. In Polen wird das Oberste Gericht Stück für Stück entmachtet – das Verfassungsgericht ist schon ein Schatten seiner selbst. Der Justizminister und Generalstaatsanwalt in einer Person ist dabei die komplette polnische Justiz und Gerichtsbarkeit „auf die Linie zu bringen“ – und hält mittlerweile auch alle Instrumente dazu in der Hand. In Ungarn ist eine illiberale Demokratie praktisch schon ein Fakt. In Deutschland sitzt AfD im Parlament und faselt was von „Überfremdung“. In Italien regieren die Populisten. Die Briten sind dabei die EU zu verlassen und aus Großbritannien „Little Britain“ zu machen. Die USA zettelt einen globalen Handelskrieg an und ihr Präsident betreibt Twitter-Politik und führt sich auf wie ein Elefant im Porzellanladen.

Was passiert da um uns herum? Gerät die Welt gänzlich aus den Fugen? Im Mittelmeer ertrinken Menschen und die, die Ihnen helfen werden vor Gericht gestellt… Befinden wir uns in einem Zustand kollektiven Wahnsinns?

Wenn man sich so umschaut, die Nachrichten liest oder schaut, möchte man meinen, dass das einzige was Einem übrig bleibt um nicht verrückt zu werden, ist sich eine Kugel in den Kopf zu schießen… aber dafür fühle ich mich noch zu jung, liebe das Leben zu sehr und vor Allem habe ich keine Lust die Bühne denen zu überlassen, die alles was in Jahrzehnten mühevoll aufgebaut wurde zerstören wollen.

Die EU ist viel besser als ihr Ruf! Warum nur wird das nicht gesehen? Warum wird das nicht wahrgenommen? Ist alles schon zu selbstverständlich geworden? Mein Opa hat immer gesagt: Wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis – irgendwie passt das jetzt.

Man könnte meinen, dass es keine anderen Kräfte mehr gibt. Die gibt es! Selbstverständlich gibt es die, aber… diese sind zu leise und haben keine klare Botschaften – zumindest keine, die als solche wahrgenommen werden. Jede macht was für sich alleine, oder macht etwas, weiß aber nicht wirklich wie. Leute, die das wissen werden entweder nicht gehört, oder im besten Fall immer wieder vertröstet, bis sie aufgeben. Persönliche Eitelkeiten schleichen sich ein, gepaart mit Unfähigkeit – manchmal unbequeme aber erforderliche – Entscheidungen zu treffen. Was dann bleibt ist eine tolle Idee mit einer leeren Hülle drum herum. Die nächste Chance vertan…. Wie viele Chancen brauchen wir noch bis wir endlich verstehen, dass es um unsere eigene Zukunft geht und aufhören halbe Sachen zu machen?

Was fehlt um die Wichtigkeit der europäischen Idee für die Menschen greifbar und begreifbar zu machen, ist eine „Europa-Erzählung“, eine Idee, ein Ziel, eine Vision. Ja, eine Vision! Auch wenn Helmut Schmidt meinte: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen – Menschen brauchen es, weil nur wenn man weiß wo die Reise hingehen soll, kann man auch die Route berechnen und das Verkehrsmittel auswählen das einen dahin bringt.

2019 wird ein Jahr der Entscheidungen sein! Einiges dazu kann man hier nachlesen Politico

Es ist Zeit Position zu beziehen!

Text: Marzanna Die

Bild: Mediamodifier / pixabay

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