Gedanken am Sonntagnachmittag

Es schneit… die Schneeflocken fallen ganz langsam auf den Boden und bedecken den mit einem weißen Teppich…. kalt und beschützend…

Immer wenn´s draußen schneit, werde ich nachdenklich… warum? Das weiß ich nicht. Vielleicht ist das die Ruhe, die Stille, die der Schnee mit sich bringt, oder das ist einfach ein Zufall… oder ich merke bei dem langsam fallenden Schnee, dass schon wieder ein Jahr vergangen ist… ein Jahr in dem sehr viel passiert ist in meiner kleinen Welt.

Ein Jahr, geprägt von Höhen und Tiefen, Verlusten und Bereicherungen und einer fast schon beängstigender Beständigkeit dieser…

Draußen spielen Kinder und ich frage mich in welcher Zukunft die aufwachsen werden? Was für eine Welt werden wir diesen Kindern hinterlassen? Eine zerstörte Umwelt? Immer mehr Brandherde in der Welt? Immer mehr Menschen auf der Erde, die nicht genug zu essen und trinken haben? Immer stärkere Teilung in Reich und Arm? Eine Wirtschaft, die sich nur seinen Aktionären verpflichtet fühlt und der Mensch darin nur als Humankapital vorkommt? Eine Bildung, die davon abhängt, wieviel Geld man hat? Eine Gesellschaft, wo die Schwächeren sich selbst überlassen werden? Ein Europa in der Populisten den Menschen Sachen versprechen, die niemand halten kann, die Populisten schon mal gar nicht? Wenn ich mir die Entwicklungen um mich herum anschaue wird mir schaurig kalt… alles scheint aus den Fugen zu geraten und wir stehen da starr vor Angst… Angst ist ein natürlicher Instinkt. Angst ist wichtig, aber Angst kann auch in eine Lähmung übergehen, was katastrophale Folgen mit sich bringen kann…

Es gibt Lichtblicke, es gibt Positives, es gibt gute Ansätze… Werden wir es schaffen, diese aufzugreifen und weiter zu entwickeln? Werden wir den Mut haben aus der Angststarre zu erwachen und die Chancen zu ergreifen? Ja, das werden wir, wenn wir uns bewusst machen, dass alles von uns abhängt. Wenn wir nicht alles der Politik und Wirtschaft überlassen. Wenn uns bewusst wird, das ohne unsere Zustimmung nichts möglich ist. Und wenn wir endlich anfangen miteinander und nicht übereinander zu reden. Wenn wir lernen zuzuhören. Wenn wir lernen, dass Kritik kein Angriff ist, sondern eine unabdingbare Basis für unsere Weiterentwicklung. Wenn wir begreifen, dass ohne ein WIR kein ICH möglich ist. Wenn wir akzeptieren, dass Kompromisse für ein Zusammenleben essentiell sind. Wenn wir nicht nur unsere Rechte, sondern auch unsere Pflichten als selbstverständlich betrachten.

Wir alle haben unsere kleine, ganz persönliche Welt in der wir leben. Diese Welt ist aber ohne das große Ganze nicht überlebensfähig. Nach vielen Kriegen – und die zwei Kriege in dem letzten Jahrhundert, waren vernichtend – haben wir, zumindest hier in Europa, ein Weg gefunden friedlich zusammen zu leben. Dieser Weg heißt Europäische Union. Wenn wir weiterhin behaglich und sicher in unserer kleinen, persönlichen Welt leben wollen, sollten wir uns um das Haus Europa kümmern. Die Politik, die Wirtschaft, das sind nur Werkzeuge. Wir sind diejenigen, die diese Werkzeuge in der Hand halten und von uns hängt es ab, wie wir diese einsetzen. Lasst uns die Werkzeuge so einsetzten, dass auch unsere Kinder eine gute Zukunft haben. In WIR liegt unsere Stärke.

Auf der Homepage von Pulse of Europe in der Rubrik „Worum geht es?“ Pkt. 3 ist zu lesen: „Demokratie scheitert nicht an ihren Gegnern, sondern an der Untätigkeit der Demokraten.“ – das sollte uns allen zu denken geben. Bisschen Zeit haben wir noch, lasst es uns anpacken!

Text und Bilder Marzanna Die

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